08/08/2023 - Erfurt: Die Interessenvertretung der vier in Deutschland lebenden Minderheiten (friesischen, sorbischen und dänischen Volksgruppen sowie Sinti*zze und Rom*nja) eröffneten am 8. August 2023 die Ausstellung „Was heißt hier Minderheit“ im Thüringer Landtag. / _________________ Foto: Jacob Schröter (017623787412)
09/08/2023

Wanderausstellung “Was heißt hier Minderheit?” im Thüringer Landtag eröffnet

Unter dem Motto „Minderheiten sind das Salz in der Suppe“ wurde im Thüringer Landtag die Wanderausstellung “Was heißt hier Minderheit?” feierlich eröffnet.

Unter dem Motto „Minderheiten sind das Salz in der Suppe“ wurde am 08. August 2023 im Thüringer Landtag die Wanderausstellung „Was heißt hier Minderheit?“ feierlich eröffnet. Die Ausstellung widmet sich der Vielfalt der autochthonen nationalen Minderheiten in Deutschland sowie der Sprechergruppe Niederdeutsch. Die Ausstellung setzt ein starkes Zeichen für Toleranz, Respekt und kulturelle Vielfalt.

Die Eröffnung der Ausstellung wurde von Thüringens Vizepräsidentin Diana Lehmann mit den Worten, dass unsere Gesellschaft ohne die Minderheiten und die Niederdeutschsprecher*innen in ihrer Mitte viel einseitiger und stiller wäre, eingeleitet.

Thüringens Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz, Doreen Denstädt erklärte feierlich auf Saterfriesisch „Minnerhaiden sunt dät Soalt inne Soppe“ – Minderheiten sind das Salz in der Suppe. Ministerin Denstädt betonte die Bedeutung der nationalen Minderheiten für die kulturelle und gesellschaftliche Vielfalt Deutschlands. „Vielfalt ist ein Geschenk, die Minderheiten und die Sprechergruppe sind das, was das Leben erst schmackhaft machen“, betonte die Ministerin, und lobte die Ausstellung, die auf künstlerische Weise über die fünf Gruppen aufklärt, die seit Jahrhunderten in Deutschland leben, um aktiv Vorurteile abzubauen und gegenseitigen Respekt zu fördern.

Die Ausstellung „Was heißt hier Minderheit?“ widmet sich den vier anerkannten Minderheiten in Deutschland: die friesische Volksgruppe, die dänische Minderheit, die deutschen Sinti* und Roma* sowie die Lausitzer Sorben*. Auch das Niederdeutsche, als geschützte Regionalsprache, wird in der Ausstellung präsentiert. Die Schau informiert nicht nur über die kulturelle Bedeutung dieser Minderheiten und Sprachgruppen, sondern lenkt auch den Blick auf die Herausforderungen und Erfolge, die sie in unserer Gesellschaft erfahren.

Dotschy Reinhardt, Vertreterin des Zentralrats der deutschen Sinti und Roma, betonte die Wichtigkeit solcher Veranstaltungen für den gegenseitigen kulturellen Austausch, die Schaffung von Verständnis und wie wichtig es sei, kulturelle Vielfalt gegen die Eintönigkeit und den wachsenden Rechtsdruck in Deutschland und Europa zu stärken.

Karl-Peter Schramm, Saterfriese und Mitglied des Minderheitenrates, führte die Gäste durch die Ausstellung. Diese erstmalige gemeinsame Präsentation aller fünf in Deutschland beheimateten Gruppen  über deren Vergangenheit und gelebte Gegenwart möchte die Kenntnisse der Mehrheitsgesellschaft erweitern, stellt die Beziehung zur Mehrheitsgesellschaft in den Mittelpunkt und so auch die Herausforderungen einer pluralistischen Gesellschaft.

Seit 2022 reist die interaktive Wanderausstellung durch die Bundesrepublik, nachdem diese im Deutschen Bundestag eröffnet wurde. Der Thüringer Landtag ist die neunte Station auf ihrer Reise.

Die Ausstellung ist bis zum 5. September der Öffentlichkeit kostenlos zugänglich, täglich von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Eine besondere Möglichkeit bietet den Besuchern der Tag der offenen Tür des Thüringer Landtags am 2. September ab 10 Uhr. Eine weitere Station der Ausstellung wird ab dem 14. September das Serbski Muzej/Wendische Museum in Chóśebuz/Cottbus sein.

Weitere Informationen zur Wanderausstellung finden Sie unter www.washeißthierminderheit.de.

(Quelle: Minderheitensekretariat, 09.08.2023)

Gösta Nissen, Minderheitensekretariat, Karl-Peter Schramm, Seelter Buund, und Vizepräsidentin des Thüringer Landtags Diana Lehmann im Gespräch. (Foto: Thüringer Landtag/Jacob Schröter)
Hanka Šołćic/Scholze, Minderheitensekretariat, Diana Lehmann, Vizepräsidentin des Thüringer Landtags, Karl-Peter Schramm, Seelter Buund, Madlenka Di Sarno, Domowina, Doreen Denstädt, Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz und Johanna Panse, Minderheitensekretariat, an der Station der Ober- und Niedersorben. (Foto: Thüringer Landtag/Jacob Schröter)
Thüringens Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz Doreen Denstädt präsentiert zusammen mit Dotschy Reinhardt, Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, eine Postkarte der Wanderausstellung in Romanes. (Foto: Thüringer Landtag/Jacob Schröter)