Der feierlichen Enthüllung des Straßenschildes wohnten der Oberbürgermeister der Stadt Würzburg Christian Schuchardt, die Überlebende des Völkermords und Tochter Theresia Wintersteins, die Bürgerrechtlerin Rita Prigmore sowie der Vorsitzende des Zentralrats Romani Rose und der Vorsitzende des Landesverbands Bayern Erich Schneeberger bei. (Foto: Zentralrat Deutscher Sinti und Roma)
04/04/2023

Straßenumbenennung nach Sinti NS-Überlebender und Bürgerrechtlerin Theresia Winterstein

Die Stadt Würzburg hat die Umbenennung einer Straße nach der NS-Überlebenden Sintezza Theresia Winterstein beschlossen.

Der Zentralrat würdigt, dass die Stadt Würzburg die Umbenennung einer Straße nach der NS-Überlebenden Sintezza Theresia Winterstein beschlossen hat. Anlässlich der Umbenennung wurde am 29.03.2023 das Straßenschild in einer feierlichen Zeremonie in Anwesenheit des Würzburger Oberbürgermeisters Christian Schuchardt, Romani Roses und der Tochter Theresia Wintersteins, Rita Prigmore, enthüllt.

Die 1921 geborene Theresia Winterstein, die noch in den 1930er Jahren am Würzburger Stadttheater und auf einer Operettenbühne als Sängerin Erfolge feierte, war Überlebende des Völkermordes an 500.000 Sinti und Roma in Europa, von dem auch viele Sinti-Familien aus Würzburg betroffen waren. Nach der NS-Zeit engagierte sie sich als Bürgerrechtlerin für Verständigung und Versöhnung und für die Anerkennung des Holocausts an Sinti und Roma und gründete eine Frauenorganisation.

Romani Rose würdigte das Engagement Theresia Wintersteins in seiner Rede: „Theresia Winterstein war es bei der Aufklärung über die NS-Verbrechen immer wichtig, die Hand auszustrecken an die Nachkriegsgenerationen. Sie sprach sich immer für Verständigung und Versöhnung aus.“ Auch Rita Prigmore sprach er seine Anerkennung dafür aus, dass sie das Lebenswerk ihrer Mutter aufgegriffen hat und sich weiter für Aufklärung und Versöhnung einsetzt.

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma begrüßt es, dass sich die Stadt Würzburg mit dieser Straßenbenennung bewusst ihrer Geschichte gestellt hat und mit der Umbenennung das Engagement einer wichtigen Bürgerin ihrer Stadt würdigt.

(Quelle: Pressemitteilung Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, 30.03.2023)

Feierliche Enthüllung des Straßenschilds der Theresia-Winterstein-Straße am 29.93.2023. Im Bild: Die Überlebende und Tochter Theresia Wintersteins Rita Prigmore, der Oberbürgermeister Würzburgs Christian Schuchardt, Vorsitzender des Zentralrats Romani Rose und Vorsitzender des Landesverbands Bayern Erich Schneeberger. (Foto: Zentralrat Deutscher Sinti und Roma)