Im Gespräch: Gösta Nissen (Leiter des Minderheitensekretariates), Stefan seidler (SSW), Dawid Statnik (Vorsitzender des Minderheitenrates), Filiz Polat (DIE GRÜNEN) und Merle Spelleberg (DIE GRÜNEN) (v.l.n.r.). (Foto: Domowina)
29/09/2023

„Neue Rednerinnen und Redner gewinnen“ – Statnik im Gespräch mit Bundestagsabgeordneten

Herausforderungen bezüglich der Erhaltung der sorbischen Sprache lautete das Thema des Treffens der Arbeitsgruppe nationale Minderheiten im Deutschen Bundestag.

Herausforderungen bezüglich der Erhaltung der sorbischen Sprache lautete das Thema des Treffens der Bundestagsabgeordneten. Die Arbeitsgruppe unter der Leitung des Abgeordneten Stefan Seidler (SSW) und Denise Loop (Grüne), welche sich regelmäßig mit Angelegenheiten nationaler Minderheiten beschäftigt, hat den Minderheitenrats- und Domowina-Vorsitzenden Dawid Statnik zu einem Gespräch eingeladen.


Statnik beschrieb kurz die Geschichte und die heutige Situation des sorbischen Volkes: „Zusammenfassend stellen wir fest, dass es das Wichtigste ist, neue Sprecherinnen und Sprecher zu gewinnen – entweder Nachwuchs, oder bereitwillige Erwachsene, die Sprache zu erlernen. Statnik sieht dies als elementaren Faktor für die Zukunft. Die dafür notwendigen Rahmenbedingungen sind aber  seinen Worten nach nicht immer gegeben. So gibt es wohl geeignete rechtliche Rahmenbedingungen, die Durchsetzung dieser Rechten ist aber nicht immer möglich. Besondere Schwierigkeiten sieht er in strukturellen Fragen der Bildung sowie in der Frage des fachlichen Nachwuchses. Wenn es uns nicht gelingt, geeigneten Nachwuchs für Bildung und sorbische Institutionen zu gewinnen, dann wird es umso schwieriger, unsere Zukunft zu meistern”, so Statnik.

Diese Woche feiern wir das 25-jährige Bestehen des Modells Witaj. Wir können feststellen, dass sich die Idee von Jan Bart gut verankert hat, dass aber die Umsetzung abhängig von den Rahmenbedingungen – sprachliche Fähigkeiten der Erzieher, zeitgemäßes Bildungsmodell, Ansehen der Sprache, Bereitschaft der Eltern  ist.“

Das Modell Zorja als Weiterentwicklung der Witaj-Idee ist nach 25 Jahren die Fortsetzung des bisherigen erfolgreichen Witaj-Modells. Die Zahlen der Schülerinnen und Schüler, die Sorbisch lernen steigen dennoch. Es ist aber auch wichtig, auf die Qualität der Bildung zu schauen – nicht nur Quantität sondern mehr noch Qualität ist wichtig. Neben verschiedenen Herausforderungen der nächsten Jahre wird genau dies die elementare Frage für die Zukunft sein.“

 

(Quelle: Domowina, 29.09.2023)

Im Gespräch: Gösta Nissen (Leiter des Minderheitensekretariates), Stefan seidler (SSW), Dawid Statnik (Vorsitzender des Minderheitenrates), Filiz Polat (DIE GRÜNEN) und Merle Spelleberg (DIE GRÜNEN) (v.l.n.r.). (Foto: Domowina)