Am 8. April 2025 begehen wir den 54. Internationalen Tag der Roma – ein bedeutender Anlass, um auf die anhaltende Diskriminierung von Roma in Deutschland aufmerksam zu machen und ein klares Zeichen für Respekt, Teilhabe und Gleichberechtigung zu setzen.
Antiziganismus ist weiterhin ein tief verwurzeltes, gesamtgesellschaftliches Problem. Der aktuelle Bericht der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA), veröffentlicht am 2. April 2025 , zeigt das Ausmaß der Diskriminierung im deutschen Bildungssystem. Darin wurden 484 gemeldete Fälle seit 2023 ausgewertet – mit erschreckenden Ergebnissen: Verbale und physische Übergriffe auf deutsche Sinti und Roma sowie auf zugewanderte und geflüchtete Roma sind keine Einzelfälle. Die Täter*innen kommen nicht nur aus der Schülerschaft, sondern auch aus den Reihen von Lehrkräften, Kita- und Schulleitungen, Behördenmitarbeitenden und Sozialarbeitenden.
Ein weiteres alarmierendes Signal sendet die Justiz: Der Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma kritisiert die Aufhebung eines Urteils gegen eine Bloggerin, die öffentlich antiziganistische Hetze verbreitet hatte. Das Amtsgericht Goslar verurteilte sie im August 2024 wegen Volksverhetzung – nun wurde das Urteil vom Landgericht Braunschweig aufgehoben. Dies untergräbt das Vertrauen in die Konsequenz im Kampf gegen Hassrede. Weitere Informationen hierzu finden sich in der Pressemitteilung des Zentralrats.
Am 8. April werden bundesweit Rathäuser – unter anderem in Berlin und Leipzig – die Roma-Flagge hissen, um ein sichtbares Zeichen gegen Ausgrenzung und für Menschenrechte zu setzen. Der Internationale Roma-Tag erinnert an die Geschichte, das kulturelle Erbe und die gesellschaftlichen Beiträge der größten ethnischen Minderheit Europas – und ruft zugleich zu Solidarität auf.
Im Rahmen des europaweiten Aktionsmonats „Opre Roma!“ (dt. „Steht auf, Roma!“), ausgerufen vom Europarat, wird vom 1. bis 30. April 2025 die Vielfalt der Roma-Kultur gefeiert und ihre gesellschaftliche Bedeutung gewürdigt . Der Slogan „Opre Roma!“ – geprägt auf dem ersten Internationalen Roma-Kongress 1971 – steht bis heute für Selbstbestimmung und Widerstandskraft.
Gitte Hougaard-Werner, die Vorsitzende des Minderheitenrates, fordert im Namen des Minderheitenrates die künftige Bundesregierung eindringlich dazu auf, sich klar zu positionieren: „Antiziganismus muss entschlossen bekämpft werden. Die Bundesrepublik muss klare rechtliche und politische Schritte ergreifen und sich nachhaltig für den Schutz sowie die Rechte der nationalen Minderheiten in Deutschland einsetzen.“
Für ein Deutschland, das Vielfalt schützt – und Minderheiten stärkt.
(Quelle: Minderheitensekretariat, 07.04.2025)
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