Wenn die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) im Oktober 2025 ihre Konferenz in Bozen in Südtirol abhält, steht eine Präsidentschaftswahl auf der Tagesordnung. Einer der Kandidaten ist der Südschleswiger Jens A. Christiansen, der über umfassende Erfahrungen in der Minderheitenpolitik verfügt.
Jens A. Christiansen stammt aus der deutsch-dänischen Grenzregion, wo er derzeit Generalsekretär des SSF ist – der kulturellen Hauptorganisation der dänischen Minderheit. In dieser Funktion hat er sich auf vielfältige Weise mit minderheitenpolitischen Fragestellungen befasst, und dieses Engagement möchte er weiter vertiefen. Deshalb kandidiert er für das Amt des FUEN-Präsidenten, wenn im Oktober ein neuer Präsident gewählt wird.
Jens A. Christiansen erläutert, wofür er stehen will:
– Ich möchte die Position der FUEN als Sprachrohr der europäischen autochthonen nationalen Minderheiten stärken, um sicherzustellen, dass Minderheiten und Sprecher von Regionalsprachen nicht diskriminiert, sondern anerkannt und gleichgestellt mit allen Bürgerinnen und Bürgern Europas und der EU behandelt werden, so der Kandidat.
Er ergänzt, dass er die FUEN als verantwortungsbewussten europäischen Kooperationspartner zum Schutz der sprachlichen und kulturellen Vielfalt Europas positionieren möchte – eingebettet in eine übergeordnete europäische Gemeinschaft, die auf dem kulturellen Erbe Europas und den Werten der liberalen Demokratie, einschließlich der Rechtsstaatlichkeit, basiert.
– Die Hauptaufgabe der FUEN besteht darin, die Interessen nationaler Minderheiten zu vertreten – unabhängig vom Zustand der Demokratie in dem jeweiligen Staat, in dem sie leben. Allerdings sollte sich die FUEN nicht losgelöst von den aktuellen geo- und sicherheitspolitischen Herausforderungen Europas positionieren, die durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine verschärft wurden. Viele Konflikte in Europa – auch aktuelle – haben ihren Ursprung in verfehlter Minderheitenpolitik oder der Instrumentalisierung nationaler Minderheiten, erklärt Jens A. Christiansen.
Er weist zugleich darauf hin, dass die FUEN auch bereitstehen müsse für den Tag, an dem der Angriffskrieg in der Ukraine endet:
– Dann wird ein neuer Staat aufgebaut werden müssen, und es ist entscheidend, dass Minderheitenrechte von Anfang an mitgedacht werden, betont Jens A. Christiansen.
In diesem Zusammenhang verweist er auch auf die Erfahrungen aus der deutsch-dänischen Grenzregion:
– Das friedliche Zusammenleben der Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland – nicht zuletzt auf Grundlage der Bonn-Kopenhagener Erklärungen von 1955 – ist weiterhin ein positives und inspirierendes Beispiel für die Entwicklung einer konstruktiven europäischen Minderheitenpolitik. Besonders daran ist, dass sowohl die dänische als auch die deutsche Minderheit im Rahmen der FUEN traditionell gemeinsam für diese Botschaft einstehen und somit die Grenzregion als Ganzes vertreten – nicht nur die eine oder die andere Minderheit. Das Verhältnis im Grenzland lässt sich nicht eins zu eins auf andere Regionen übertragen, aber unsere deutsch-dänischen Erfahrungen können zu regional passenden Lösungen anregen.
Umsetzung und Vision
Jens A. Christiansen beschreibt, wie er die Aufgaben der FUEN versteht und seine Vision umsetzen will:
– Die FUEN soll im Dialog mit ihren Mitgliedsorganisationen die politischen Interessen autochthoner Minderheiten auf lokaler und regionaler Ebene sowie gegenüber Regierungen, staatlichen und überstaatlichen Behörden und Organisationen vertreten. Zugleich soll die FUEN gezielt daran arbeiten, die auf ihren Konferenzen gemeinsam verabschiedeten Resolutionen umzusetzen, so Jens A. Christiansen.
Er führt weiter aus, dass die FUEN eine Strategie- und Aktionsplanung zur Weiterverfolgung der Minority Safepack Initiative erarbeiten und umsetzen solle.
– Generell sollte es die Aufgabe der Minderheitenunion sein, eine Strategie- und Handlungsplanung zur minderheitenpolitischen Interessenvertretung im Europarat, im Europäischen Parlament, in der OSZE, bei den Vereinten Nationen und in anderen relevanten internationalen Foren zu entwickeln. Dazu gehört auch, das FUEN-Charta von 2006 an die aktuelle europäische Situation anzupassen. Zentrale Aufgabe ist es, die Werte, politischen Zielsetzungen und Aufgaben der FUEN zu definieren.
Abschließend betont Jens A. Christiansen, dass er sich für die Pflege der Mitgliedschaften und die Weiterentwicklung der FUEN als demokratische Organisation mit einer professionellen Leitung einsetzen werde – eine Organisation, die Beschlüsse umsetzt und eine klare minderheitenpolitische Ausrichtung hat.
(Quelle: Sydslesvigsk Forening , 02.07.2025)
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