14/10/2025
Themen waren u.a. die Sprachförderung und die Stärkung der hauptamtlichen Strukturen.

Bundesbeauftragter Fabritius leitet die Sitzung des Beratenden Ausschusses für Fragen der friesischen Volksgruppe in Deutschland

Am 07. Oktober kam im Bundesministerium des Innern der Beratende Ausschuss für Fragen der friesischen Volksgruppe in Deutschland unter dem Vorsitz des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Dr. Bernd Fabritius zusammen.

An den Beratungen nahmen neben den Vertreterinnen und Vertretern des BMI sowie der Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein der Vorsitzende des Frasche Rädj – Friesenrat Sektion Nord, Heinrich Bahnsen, der designierte Vorsitzende Ingwer Nommensen sowie der Geschäftsführer Frank Nickelsen teil. Der Friisk Foriining war durch seine erste Vorsitzende Marie Hahn repräsentiert, der Nordfriesische Verein durch die erste Vorsitzende Gudrun Fuchs. Für den Seelter Buund nahm Karl-Peter Schramm teil, für den Friesenrat Sektion Ost e.V. der Vorsitzende Arno Ulrichs, der auch den Interfriesischen Rat e.V. in dieser Sitzung repräsentierte. Außerdem nahm auch der Direktor des Nordfriisk Instituut, Dr. Christoph G. Schmidt teil sowie der Jugendvertreter Tido Specht (Jungfräiske Mäinskup). Aus dem Deutschen Bundestag waren Leif Bodin, MdB, und Anne Jansen, MdB, für die CDU/CSU-Fraktion anwesend sowie Truels Reichardt, MdB, für die SPD-Fraktion. Vom Minderheitensekretariat nahmen Roman Kühn und Marie Schneider teil. Gast des Ausschusses war der SSW-Abgeordnete Stefan Seidler.

Die Vertreter der friesischen Volksgruppe berichteten in der Sitzung über ihre Veranstaltungen und Projekte. Eine feste Einrichtung des Friisk Foriining und wichtiger Baustein der Sprachförderung ist dabei die Friesische Herbsthochschule, die ein mehrsprachiges, generationenübergreifendes Umfeld bietet und für friesische Familien, die außerhalb des Sprachgebiets wohnen, oft die einzige Möglichkeit ist, die friesische Sprache außerhalb der Familie zu sprechen. Gleichzeitig werden neue Formate als Chance zur Sprachpflege erprobt, etwa durch die Social Media Kampagne „Friisk Besuners“, die den Sprechern Gelegenheit zum Austausch gibt, aber auch für mehr Sichtbarkeit des Friesischen in der deutschsprachigen Mehrheitsgesellschaft sorgt.

Beraten wurde in der Sitzung auch der aktuelle Förderbedarf der friesischen Volksgruppe. Ein wichtiges Thema ist dabei die Ausweitung der Spracharbeit durch die Stärkung hauptamtlicher Strukturen in der friesischen Verbandsarbeit.

Bundesbeauftragter Fabritius sicherte zu, sich für eine Verstetigung hauptamtlicher Strukturen einzusetzen: „Gerade in der friesischen Volksgruppe zeigt sich, wie stark Tradition, Zusammenhalt und ehrenamtliches Engagement aufs Beste miteinander verwoben sind. Zugleich sehe ich eine minderheitenpolitische Notwendigkeit dafür, die hauptamtlichen Strukturen in der friesischen Verbandsarbeit zu verstärken. Ich werbe daher in meinen Gesprächen mit den Mitgliedern des Deutschen Bundestages ausdrücklich dafür, im parlamentarischen Verfahren zum Bundeshaushalt 2026 die zusätzlichen Mittel bereitzustellen.“

Die friesische Volksgruppe in Deutschland lebt im Nordwesten Schleswig-Holsteins (Nordfriesen) und im nordwestlichen Niedersachsen (Ostfriesen) sowie in der Gemeinde Saterland/Seelterlound im Landkreis Cloppenburg (Saterfriesen). Das Nordfriesische und das Saterfriesische sind zwei eigenständige Minderheitensprachen in Deutschland.

Die jährlich tagenden Beratenden Ausschüsse für Angelegenheiten der vier anerkannten nationalen Minderheiten sowie der niederdeutschen Sprechergruppe wurden als beratende Gremien und Kontaktplattform der Minderheiten zur Bundesregierung und dem Deutschen Bundestag gegründet. Den Vorsitz nimmt in allen fünf Ausschüssen der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten wahr.

(Quelle: Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, 9.10.2025)