Eröffnung der Wanderausstellung in Detmold. Foto: LHB (Reiner Toppmöller)
22/03/2024
Vertreter*inner der Minderheiten und Sprecher*innengruppe Niederdeutsch waren bei der Eröffnung der Wanderausstellung in Detmold.

Lippischer Heimatbund präsentiert bundesweite Wanderausstellung im Kreishaus Lippe.

Einen glanzvollen Auftakt zur Ausstellung erlebten die gut 100 geladenen Gäste bei der Vernissage zur Ausstellung, die als erste Station in NRW in Lippe Halt macht.
Die ersten Besucher der Ausstellung zeigten sich begeistert von der Ausstellung und dem attraktiven Programm rund um die Rede von Heiko Hendriks, Beauftragter der Landesregierung NRW für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern zum Thema “Sprachliche Vielfalt ist ein erhaltenswertes Kulturgut”. Unterhaltung gab es von “De Plattköppe” aus Münster, die die Gäste mit auf Lippe gemünzte Texte und schwungvoller Musik begeisterten.

Die Ausstellung präsentiert die vier deutschen alteingesessenen Minderheiten der Dänen, Friesen, Sorben/Wenden, der deutschen Sinti und Roma und der Sprechergruppe Niederdeutsch. Alle fünf Gruppen haben eine eigene Sprache, in Lippe ist es das lippische Platt, aber auch Plautdietsch, das noch von einigen der 60.000 Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern gesprochen wird. Beide Sprachen ähneln sich. Die Ausstellung besticht mit einer modernen Ausstellungsarchitektur mit audiovisuellen Elementen. “Wir freuen uns, wenn jetzt möglichst viele Lipperinnen und Lipper die Möglichkeit zu einem Ausstellungsbesuch nutzen”, so LHB-Geschäftsführerin Yvonne Huebner, ” die Ausstellung gibt wirklich einen spannenden Einblick in die Welt dieser Sprachen”.

Noch bis zum 3. Mai haben die Lipperinnen und Lipper die Chance, die Ausstellung des Lippischen Heimatbundes und des Kreises Lippe kostenlos zu den Öffnungszeiten des Kreishauses zu besuchen.

Für Schulen gibt es Begleitmaterial für den Unterricht. Am 18. April, 16.00 Uhr lädt der Lippische Heimatbund zu einer kostenlosen Führung mit Werner Zahn, Fachstellenleiter Lippisch Platt ein. Anmeldungen bis 15. April an info@lippischer-heimatbund.de oder telefonisch unter 05231/627911. Informationen zur Ausstellung finden Sie unter: www.washeissthierminderheit.de.

(Quelle: Pressemitteilung des Lippischen Heimatbundes, 20.03.2024)

Zur Wanderausstellung: Deutschland verfügt über eine Vielfalt von Kulturen, Sprachen und regionalen Identitäten. Dennoch sind Geschichte, Rolle und Selbstverständnis der autochthonen – also der einheimischen – nationalen Minderheiten und der Sprechergruppe Niederdeutsch nur wenig bekannt. Bisweilen gelten sie gar als gut gehütetes Geheimnis. Andererseits bestimmt so manches Klischee ihr Bild in der Öffentlichkeit, das mit der modernen Lebenswirklichkeit kaum etwas zu tun hat. Doch welche Geschichte(n), Sprachen und Lebenswirklichkeiten verbergen sich tatsächlich hinter dem Begriff „Minderheit“? Und inwiefern kann man deutsch, aber gleichzeitig auch Dänin, Sinto, Romni, Sorbe, Friesin oder Plattsprecher sein?
Um sich diesen Fragen zu nähern und einen zeitgemäßen Einblick in Leben, Kultur und Sprache der vier nationalen Minderheiten Deutschlands und der Sprechergruppe Niederdeutsch zu geben, wurde die interaktive Wanderausstellung „Was heißt hier Minderheit?“ entwickelt, die vom 19. März bis 2. Mai 2024 im Kreishaus Lippe Station macht. Die Präsentation ermöglicht es, sich mit den fünf Gruppen zu beschäftigen und stellt dabei auch die Mehrheitsbevölkerung betreffende Fragen nach Identität und dem Verhältnis von Eigenem und Fremdem.

 Der Vorsitzende des Minderheitenrates, Karl-Peter Schramm, bei seinem Grußwort zur Eröffnung. Foto: LHB (Reiner Toppmöller)

Die Saterfriesin Johanna Evers und die Leiterin des Niederdeutschsekretariats Christiane Ehlers bei der Eröffnung. Foto: LHB (Reiner Toppmöller)

Podiumsdiskussion unter der Moderation von Werner Zahn. Foto: LHB (Reiner Toppmöller)