Zentralrat Deutscher Sinti und Roma

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma wurde im Februar 1982 gegründet und ist der unabhängige Dachverband von 17 Landesverbänden. Er ist die bürgerrechtliche und politische Interessenvertretung der deutschen Sinti und Roma mit Sitz in Heidelberg. Der Zentralrat setzt sich für die gleichberechtigte Teilhabe der Sinti und Roma in Politik und Gesellschaft sowie den Schutz und die Förderung als nationale Minderheit ein.

Im Rahmen seiner bürgerrechtlichen Arbeit betreibt er die Umsetzung des „Rahmenübereinkommens zum Schutz nationaler Minderheiten“ auf nationaler Ebene und steht dazu in kontinuierlichem Dialog mit der Bundesregierung und den Landesregierungen. Für die deutschen Sinti und Roma setzte der Zentralrat im Mai 1995 die gesetzliche Anerkennung als nationale Minderheit durch. Für das deutsche Romanes erreichte er die Anerkennung als Minderheitensprache gemäß der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen des Europarates. Er fördert die Begegnung mit Holocaustüberlebenden, setzt sich ein für den Schutz der Gräber NS-verfolgter Sinti und Roma und organisiert regelmäßig Reisen zu historischen Gedenkstätten im In- und Ausland.

Auf internationaler Ebene vertritt der Zentralrat die Interessen von Sinti und Roma regelmäßig auf Konferenzen der EU, des Europarats und der OSZE und ist Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Minderheitenorganisationen.

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Vertreter*innen im Minderheitenrat sind Romani Rose und Jara Kehl.

Mitglieder im Minderheitenrat

Romani Rose (*1946)

Vorsitzender des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma
•    bis 1982 selbständiger Kaufmann
•    Bürgerrechtsaktivist
•    seit 1982 Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma

Berufliche Laufbahn und gesellchaftliches Engagement:
•    seit 1991 Geschäftsführer des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg
•    Direktoriumsmitglied der im Jahre 1988 in Tokio gegründeten Internationalen Bewegung gegen Diskriminierung und Rassismus (IMADR)
•    Im Mai 1995 erreichte Rose in Zusammenarbeit mit den Mitgliedsvereinen des Zentralrats die Anerkennung und Förderung der deutschen Sinti und Roma als nationale Minderheit in Deutschland mit eigener Minderheitensprache, verbunden mit dem Ziel ihrer gleichberechtigten Teilnahme am gesellschaftlichen und politischen Leben
•    Als Konsequenz aus seiner internationalen Arbeit wurde Rose am 29. Mai 2006 als erster Vertreter der Sinti und Roma von der polnischen Regierung zum Mitglied des Internationalen Auschwitz-Rates ernannt
•    Mitglied des Beirates der Antidiskriminierungsstelle (ADS) des Bundes sowie der Kuratorien der Kulturstiftung des Deutschen Fußballbundes (DFB) und der Manfred-Lautenschläger-Stiftung

 

Jara Kehl (*1976)

Politische Referentin des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma
•    Politikwissenschaftlerin

Berufliche Laufbahn und gesellchaftliches Engagement:
•    Studium der Politikwissenschaften an der Freien Universität in Berlin
•    Tätigkeit für verschiedene Migrantenselbstorganisationen in Berlin
•    u.a. Leitung des beim Kurdistan Kultur und Hilfsverein e.V. angesiedelten Teilprojektes „bridge“ – Berliner Netzwerke für Bleiberecht
•    seit 2011 Politische Referentin des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg und dort zuständig für die Konzeption und Durchführung von Initiativen zur Minderheitenpolitik für die Anerkennung, Förderung und den Schutz der deutschen Sinti und Roma als nationale Minderheit