Die Lausitzer Sorben

Geschätzt etwa 60.000 Menschen bilden heute das sorbische Volk. Sie leben ausschließlich in Deutschland, und zwar in der Oberlausitz (Freistaat Sachsen) als Obersorben und der Niederlausitz (Land Brandenburg) als Niedersorben/Wenden.

Das Volk der Sorben, ursprünglich slawische Stämme nordöstlich der Karpaten, kam vor rund 1.500 Jahren in das Gebiet zwischen Ostsee und Erzgebirge. In der Lausitz konnte es seine kulturelle Eigenart über die Jahrhunderte zum Teil bewahren und entwickeln – unterbrochen unter anderem durch die Politik der Nationalsozialisten. Es gibt zwei sorbische Sprachen: Obersorbisch und Niedersorbisch/Wendisch, die bis heute in vielen Familien und im Alltag gesprochen werden. Doch vor allem das Niedersorbische/Wendische ist vom Aussterben bedroht.

Neben der Bezeichnung Sorben wird vor allem in Brandenburg auch der ältere Begriff „Wenden“ offiziell verwendet. Dieser geht auf römische Geschichtsschreiber zurück, die unbekannte Stämme im Osten mit dem Begriff „Veneti“ bezeichneten, woraus später im Deutschen der Begriff „Wenden“ wurde.

Die 1912 gegründete Domowina – Bund Lausitzer Sorben mit Sitz in Bautzen ist der politisch unabhängige Dachverband sorbischer Vereinigungen (13 Vereine und 5 Regionalverbände).

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