Sachsen Innenmin Schuster Bautzen_Domowina.Božena Schiemann
16/05/2023

Sachsens Innenminister Armin Schuster übergibt Fördermittel

Sachsens Innenminister verkündete die weitere Förderung für das Servicebüro für sorbische Sprache in kommunalen Angelegenheiten.

Am 15. Mai übergab der Sächsische Innenminister Armin Schuster einen Fördermittelbescheid von 144.300 Euro für dieses Jahr und 146.400 Euro für 2024 an das Servicebüro für sorbische Sprache in kommunalen Angelegenheiten. Damit sind die beiden wissenschaftlichen Stellen für weitere zwei Jahre gesichert.

Seit 2019 befindet sich im Hoyerswerdaer Domowina-Haus das Servicebüro für sorbische Sprache in kommunalen Angelegenheiten. Franciska Grajcarek und ihr Kollege Jan Kral nehmen vielfältige Übersetzungsaufträge von Kommunen entgegen. “Es gehört mehr dazu, als nur zu übersetzen”, begründet Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik die zwei wissenschaftlichen Stellen. Dazu zählen vor allem Recherchen zu Fachbegriffen oder zum geschichtlichem Hintergrund. “Umso erfreulicher ist es, dass die Stellen weitergeführt werden können”, so Statnik. Insgesamt werden 290.700 Euro für die Weiterführung des Servicebüros durch den Freistaat Sachsen zur Verfügung gestellt.

Innenminister Armin Schuster begrüßt das Interesse der Kommunen und betont mit der Fortführung der Förderung die Wichtigkeit dieses Anliegens. Neben dem Übersetzungsservice, welcher durch den Dachverband der Sorben, der Domowina, umgesetzt wird, bietet das Land den Kommunen in den Landkreisen Bautzen/Budyšin und Görlitz/Zhorjelc, die im sorbischen Siedlungsgebiet liegen, zusätzliche Mittel für die Umsetzung der Zweisprachigkeit an. Dieses Jahr wurden bereits 38 Anträge dafür gestellt, so führt Schuster aus.

Doch nicht nur die Domowina kann sich über Fördermittel freuen. Auch der Bürgermeister der Stadt Wittichenau/Kulow Markus Posch darf einen Fördermittelbescheid in Höhe von 3.500 Euro in seine Stadt mitnehmen. “Diese Mittel sollen für die Restaurierung der zerstörten Wegkreuze genutzt werden”, so der Innenminister.

Im Herbst vergangenen Jahres wurden in der Region mehrere christliche Kreuze beschädigt. Der Domowina-Vorsitzende Dawid Statnik zeigte sich entrüstet darüber und forderte mehr Respekt und Aufmerksamkeit für Wegkreuze im Siedlungsgebiet des sorbischen Volkes. Auf Einladung der Domowina hat sich Minister Schuster im Dezember letzten Jahres die Tatorte angeschaut. Bürgermeister Posch wird die Fördermittel an die entsprechenden Privatleute, deren Kreuze beschädigt wurden, übergeben. Zum aktuellen Ermittlungsstand erläuterte Innenminister Schuster, dass die kriminaltechnischen Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind. Dawid Statnik begrüßt die finanzielle Unterstützung und führt aus: “Es handelt sich bei den Wegkreuzen nicht um Wegmarkierungen, sondern um öffentliche Zeugnisse unseres Glaubens”.


(Quelle: Pressemitteilung Domowina, 16.05.2023)